Als der MSV Duisburg im März 2023 das letzte Mal bei Dynamo Dresden zu Gast war, fehlte Sebastian Mai gelbgesperrt. Am letzten Drittligaspieltag am Samstag sah der Routinier seine Mannschaftskollegen zum ersten Mal seit seinem Kreuzbandriss im Januar wieder und trat vor dem Spiel erneut vor das Mikrofon von Magenta Sport.
„Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ich mache Fortschritte und bin auf einem guten Weg“, sagte der 30-Jährige und äußerte sich auch zur Situation des MSV. „Das ist schon katastrophal. Sie steigen ab. Für uns geht es um nichts mehr, für Dresden noch um den vierten Platz“, ergänzte Mai wenige Momente vor Anpfiff im Rudolf-Harbig-Stadion.
Sein Erklärungsversuch für den Absturz in die Regionalliga führte der Innenverteidiger auf mehrere Punkte zurück. „Es gibt einige Dinge, die schiefgelaufen sind. Wir haben mit Niklas Kölle und Thomas Pledl direkt zwei Schlüsselspieler verloren und hatten insgesamt viel Pech mit Knieverletzungen. Vielleicht war der Druck von außen und die Erwartungshaltung ein bisschen zu groß. Aber das sind alles Ausreden. Wir haben es einfach nicht geschafft, aus dem Loch herauszukommen.“
Auch der versuchte Platzsturm vom letzten Heimspiel gegen Aue war im Spielerkreis unter der Woche noch Thema. „Natürlich redet man darüber. Das ist nicht ganz so einfach zu verarbeiten. Das Spiel war eine Stunde unterbrochen. Das heißt was. Die Sicherheit hat oberste Priorität“, sagte Mai, der seine Zukunft an der Wedau offen ließ.
Seine Worte klangen eher nach Abschied. „Gute Frage. Das weiß ich selber noch nicht. Ich muss erst mal gucken, dass das Knie so weit ist, damit man sagen kann, dass ich irgendwo mittrainieren kann. Dann werden wir sehen. Ich möchte natürlich so hoch wie möglich spielen und hätte schon Lust, in der 3. Liga noch mal anzugreifen.“
Ob sein Weg möglicherweise sogar zu seinem Ex-Klub nach Dresden zurückführt, für den der Abwehrspieler bereits von 2020 bis 2022 unter Vertrag stand, ließ Mai offen. „Ich bin hier aufgewachsen und kann es mir total vorstellen. Die Winterpause kam sehr schlecht für Dynamo. Sie waren in einem super Flow und hatten großen Vorsprung. Irgendwas ist dann passiert, dass es zum Knick kam. Dann kommst du in einen Strudel, aber ich kann auch nicht in die Kabine gucken.“
Nach dem Interview kann man davon ausgehen, dass Mai nach zwei Jahren längst mit dem MSV Duisburg abgeschlossen hat.